Arnsberg. Arnsberg als kulturelles Zentrum der Region wächst digital weiter zusammen. Eine neue Kunsttour-App verknüpft Werke der Konzept-Kunst im öffentlichen Raum stadtteilübergreifend. Ziel dieser App ist es, verborgene Schätze und künstlerische Akzente unserer Zeit für Besucher, Gäste, Touristen, aber auch den interessierten ArnsbergInnen sichtbar und multimedial erfahrbar zu machen. Kleine Sender leiten Smartphonebesitzer eigenständig zu den einzelnen Stationen der Arnsberger Kunsttour. Die App steht ab sofort und kostenlos zur freien Verfügung.
Kunsttour vereint moderne Installationen im öffentlichen Raum
Mitten auf dem Arnsberger Neumarkt füllt ein großer Baumstumpf das Bild. Die vermeintlichen Reste der rund 400 Jahre alten Kastanie haben den ein oder anderen naturliebenden Bürger, dem die Fällung des wuchernden Zeitzeugen nicht genehm war, zu einer Beschwerde verleitet. (Wie konnte man?) Dass der Neumarkt an dieser Stelle allerdings nie einen solchen Baumriesen beherbergte, ist Teil eines Kunstwerkes. „History Apparatus“ nennt sich die Installation des Künstlers Julius von Bismarck, die seit 2014 als Relikt einer fiktiven Wirklichkeit das Stadtbild und die Kunstszene bereichert. „History Apparatus“ und acht weitere Installationen wurden als zeitgenössische, ortsspezifische Kunstwerke im Öffentlichen Raum der Stadt Arnsberg in der speziellen Kunsttour zusammengefasst. Hierdurch wird die Stadt Arnsberg zur ersten Stadt in NRW, die digitale Kunstvermittlung für Kunstinstallationen im öffentlichen Raum bietet.
Digitaler Wegweiser
Mittels einer mobilen App sind die einzelnen Installationen der Kunstroute sichtbar und multimedial erfahrbar. Als digitaler Wegweiser liefert das Tool dabei Hintergrundinformationen über Intention und Entstehungsgeschichte der zeitgenössischen, ortsspezifischen Kunstwerke. Kleine Filme vermitteln neuartige Sichtweisen auf die Kunstobjekte und erlauben somit auch wetter- und ortsunabhängige Besuche der städtischen Kunsttour zu jeder Zeit und von jedem Ort aus. Durch einen 360° Blick kann man sich mittels Smartphone spezielle Lichtinstallationen unabhängig aktueller Tages- und Lichtverhältnisse anschauen. Auch mit geschlossenen Augen kann man dank einer Hörfunktion der App die Arnsberger Kunsttour genießen. Somit wird die Arnsberger Kunsttour zumindest digital ein Stück weit barrierefrei und setzt moderne Akzente in der Kunstvermittlung.
Mittels kleiner, bluetoothbasierter Sender (Beacons) werden dem App-Nutzer automatisch Hinweise zum jeweiligen Kunstwerk auf sein Smartphone gespielt, sobald er sich der jeweiligen Station innerhalb der Kunsttour nähert. Dies ermöglicht dem Nutzer eine eigenständige Tour durch das gesamte Stadtgebiet.
Umsetzung durch Arnsberger Start up
Umgesetzt wurde die App von der in Arnsberg ansässigen Frejman GmbH, die Mitglied im digitalen Forum Arnsbergs ist. Das junge Start-up Unternehmen von Ingo Männer und Andreas Jansen (2016 gegründet) hat sich auf die Produktion von Digital Content spezialisiert. Neben Filmen und Web-Kampagnen konzentriert sich Frejman auch auf multimediale Konzepte für den Museumsbereich. Ebenfalls steckt Frejman hinter der Initiative HomebaseSauerland, die seit 2011 die Region bewirbt und bereits zahlreiche Projekte umgesetzt hat. „Für uns war das Projekt eine echte Herzensangelegenheit, mit der wir auf besondere Highlights unserer Heimatstadt aufmerksam machen können“, so Frejman-Geschäftsführer Ingo Männer. Und Bürgermeister Hans-Josef Vogel ergänzt: „Ich freue mich, dass wir die Kunst-App mit einem Arnsberger Unternehmen der digitalen Wirtschaft realisieren konnten.“
App steht zum Download bereit
Die App der Arnsberger Kunsttour mit Texten von Kirsten Minkel, Vlado Velkov, Juliane Rogge und Kathrin Ueberholz steht den Nutzern von Apple und Androidgeräten kostenlos zum Download bereit.
