Auf der Zukunftskonferenz auf dem Campus der Stadtwerke Arnsberg: „Zukunft ist, was wir daraus machen.“

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Hochkarätige Referenten hatten zur heutigen Zukunftskonferenz der Stadtwerke Arnsberg ihr Kommen zugesagt – und sie lieferten: Vorrangig ging es um das Thema Digitalisierung und Veränderungen in der Arbeitswelt. Was ist nötig, um die Region hier vor Ort zu fördern und welche Herausforderungen bietet die neue Zeit?

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Katherina Reiche, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes kommunaler Unternehmen

Katherina Reiche, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes kommunaler Unternehmen, berichtete dabei besonders von den Möglichkeiten, die „Smart Cities“ bieten: Mobilität, Energieeffizenz und Lebensqualität sind dabei wichtige Themenschwerpunkte. Ein Teil der Digitalisierung hier vor Ort ist beispielsweise, dass man im Raum Arnsberg die Parkgebühren mit dem Handy bezahlen kann. Dabei ist die Stadt bereits ein Vorbild für andere Kommunen, in denen dies noch nicht möglich ist. Die Stadtwerke sollen deshalb Kooperationen herleiten, um für eine flächendeckende Weiterentwicklung sorgen zu können. Der nächste Punkt auf der To-Do–Liste ist eine leistungsfähige Infrastruktur, die den Ausbau von Glasfaser beinhaltet: „Man sagt „fire to the building“, aber es sollte genauso heißen „fire to the Bauer““, wie Frau Reiche mit einem Schmunzeln beschrieb. Soll heißen: „Bis in den letzten Stall sollen die Glasfaserkabel ausgebaut werden.“

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Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für digitale Wirtschaft und Gesellschaft

Auch die EU-Kommissarin für digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Mariya Gabriel, war auf der Zukunftskonferenz anwesend. Sie referierte darüber, dass es auch heutzutage noch viele Menschen gibt, die noch nie mit dem Internet in Verbindung gekommen sind. Das soll sich ändern: von jeder Region aus soll versucht werden, dass alle Personen auf das gleiche Level kommen können. Dazu hat die EU viele Ideen und Initativen gestartet, um dies umzusetzen.

Ihr Anspruch: Das Feld der Digitalisierung nicht den Playern aus USA und China überlassen. Europa habe das Zeug, da mitzuhalten. „We have values/wir haben Werte.“

In einer anschließenden Diskussionsrunde über Chancen und Risiken der neuen Technologien sprach sich die Bundestagspräsidentin a.D. Prof. Dr. Rita Süßmuth für die Region Arnsberg aus: „Arnsberg weiß, dass es viel wert ist. Wir haben hohe Potenziale, uns an der digitalen Entwicklung zu beteiligen.“ In Zeiten der Globalisierung gewinnen die Wörter „regional“ und „lokal“ immer mehr an Bedeutung. Frau Prof. Dr. Süßmuth ist dabei der Meinung, dass keiner alleine etwas schaffen kann: „Die Unternehmen müssen zusammenarbeiten und so wechselseitig voneinander lernen.“ Zusätzlich steckt die heutige Jugend voller Kreativität und Energie, die besonders hier in der Region gefördert werden sollte.

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Diskussionsrunde über Chancen und Risiken der neuen Technologien v.l.n.r.: Birgit Riess, Direktorin der Bertelsmannstiftung; Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, ehemalige Bundesministerin der Justiz; Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a.D.; Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für digitale Wirtschaft und Gesellschaft; Michael Krons, Moderator und leitender Redakteur bei PHOENIX; Petra Pientka, Geschäftsführerin der Gebrüder Nolte GmbH & Co. KG

Dieser Meinung ist auch Friedrich Merz, Vorsitzender der Atlantik-Brücke und Rechtsanwalt. „NRW gehört zu den größten Industrieregionen in Europa, die ländlichen Räume sind darin einbegriffen. Diese haben aber nur dann eine Chance, wenn die Bildungschancen, die bestehen, auch genutzt werden.“ Als Arnsberger könnte er sagen, er merke, dass es nicht gelinge, gute, junge Leute hierzuhalten. „Sie machen hier ihr Abitur, vielleicht noch eine Ausbildung, aber im Anschluss haben sie nicht genug Perspektiven. Dann ziehen sie weg und kommen nicht mehr wieder.“ Deshalb müssten die Bildungschancen so attraktiv werden, dass die jungen Leute in Arnsberg und Umgebung bleiben können und auch wollen, denn die Arbeitsplätze seien vorhanden.

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Friedrich Merz, Vorsitzender der Atlantik-Brücke und Rechtsanwalt

In der Diskussionsrunde am Nachmittag, geführt von Franz-Reinhard Habbel, Initiator und Leiter des Innovators Club, ging es um smart countries und der Industrie 4.0 in Südwestfalen. Hans-Josef Vogel, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Arnsbergs, machte dabei deutlich, dass in den Regionen hier im Sauerland die gleichen Vorraussetzungen benötigt werden wie in den Ballungsräumen. Die Chance für eine größere Vernetzung sei gegeben, sie würde nur zu wenig genutzt. Dieser Meinung ist auch Hubertus Winterberg, Geschäftsführer der Südwestfalen Agentur GmbH: „Veränderungen sind eine Frage von Haltung und Dynamik, daraus kann Stärke entstehen, die wir aktiv nutzen sollten.“ Außerdem ergänzt er, dass Zukunft nicht nur in den Städten gestaltet werden kann, sondern als Vision für die Region genutzt werden sollte: besonders Kooperationen mit anderen Unternehmen schaffen Chancen, die die Region voran bringen kann. Die Vernetzung muss dabei mehr gestärkt werden. Genau wie Friedrich Merz, sind sich die Teilnehmer der Diskussionsrunde einig, dass besonders der Bereich Bildung weiterentwickelt und attraktiver gestaltet werden muss, da aufgrund der Digitalisierung auch neue Berufsbilder dazukommen werden.

Fazit: Die Stadtwerke Arnsberg bieten auf ihrem Campus mit der Zukunftskonferenz den zahlreichen Besuchern aus Wirtschaft, Poltik und Gesellschaft ein hochspannendes Forum für den Ideenaustausch zu dem Mega-Thema der Zukunft: Digitalisierung.
Julia Bankstahl, für das Heimatliebe Magazin Arnsberg-Sundern
Fotos: Ralf Litera
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