Vier gewinnt?! Vorstellung der Sunderner Bürgermeister-Kandidaten

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Der Wahlkampf um das Bürgermeister-Amt der Stadt Sundern ist spätestens jetzt in der heißen Phase angelangt. Am 13. September entscheidet sich, wer neu oder wieder ins Rathaus einziehen darf. Heimatliebe hat alle vier Kandidaten zu ihren Plänen und Ansichten befragt.

Klaus-Rainer Willeke, 62, Leiter der VHS Arnsberg/Sundern, unabhängiger Kandidat

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Warum möchten Sie Bürgermeister der Stadt Sundern werden?
Das ist die Frage, die mir derzeit am häufigsten gestellt wird. Oft mit dem Zusatz: Warum willst du dir das antun? Meine Motivation ist ein Mix. Da ist Lokalpatriotismus angesichts der vielen offenen Baustellen in Sundern. Da ist der Gestaltungswille, beflügelt durch meine Lebens- und Berufs-erfahrungen. Und dann ist da das Gefühl, dass mich die Herausforderung Sundern seit meiner Jugend begleitet und ich sie nun annehmen kann. Ich glaube, dass die Aufgabe, Bürgermeister unserer Stadt zu sein, mich gefunden hat – das gehörte eigentlich nie zu meinen Lebensplänen.

Was bedeutet Sundern als Heimat für Sie?
Da gibt es viele persönliche Aspekte: Die ersten Schuljahre in der Johan-nesschule, später Fußballspielen auf dem Bolzplatz im Talweg. Oster-feuerbauen in Hagen und das Waldfest neben unserem Elternhaus an der Jägerwiese. Mein erstes Date an der Mauer der Papierfabrik und Biertrinken im Bauernstübchen. Die Ferienjobs bei SKS und Severin. Nach dem Studium und einer ersten Berufsphase dann wieder die alte Johannesschule, mein Arbeitsplatz bei der VHS. Dann auch wieder Hagen: meine Familie, unser schönes Holzhaus, der Stammtisch, das Schützenfest und Mega-Sports. Außerdem haben wir viele gute Freunde hier.

Welche Dinge müssen in dieser Stadt prioritär „angepackt“ werden?
Sundern muss zukunftsfest aufgestellt werden: Dazu gehört die Digitalisierung vieler Lebens-, und Arbeits-bereiche, die Förderung der heimischen Wirtschaft, die Entwicklung eines Mobilitätskonzepts sowie die Schaffung von weiteren Anreizen, hier zu leben – gerade auch für hoch qualifizierte junge Menschen und deren Familien. Für diese sind besonders auch die Bildungs-möglichkeiten für ihre Kinder wichtig. Unmittelbar angepackt werden müssen die Themen Innenstadtentwicklung und Tourismuskonzept. Nicht nur da ist die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger wichtig. Mittelfristig brauchen wir eine von der Bevölkerung und der Politik getragene und mitgestaltete Entwicklungsplanung für Sundern und alle seine Ortsteile. Das bedingt und befördert dann auch die Zusammenarbeit der politischen Kräfte und der Verwaltung in unserer Stadt. Dann werden Sunderns Bürgerinnen und Bürger wieder Grund haben, stolz auf die eigene Stadt zu sein.

Was ist Ihr Lieblingsplatz in Sundern?
Eine schwere Frage. Viele Plätze oder Orte haben ihren ganz eigenen Reiz. Oben auf dem Saal, kurz vor dem Café „Das knallharte Landleben“, geht rechts ein Weg auf eine kleine, unbewaldete Anhöhe. Dort steht ein umgebauter Bau-wagen und man hat einen tollen Blick vom Lennetal über den Sorpesee bis nach Wildewiese. Das ist schon ein toller Platz – weit und still.

Georg Te Pass, 62, stellv. Bürgermeister und Regierungsrat, Kandidat der CDU

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Warum möchten Sie Bürgermeister der Stadt Sundern werden?
Ich möchte Bürgermeister werden, damit Sundern aufgrund meiner Fachkompetenz und meiner politischen Erfahrung den Weg in eine gute Zukunft beschreiten kann.

Was bedeutet Sundern als Heimat für Sie? Sundern ist für mich der Raum, der meine Identität geprägt hat, der mir auch das Gefühl von Geborgenheit und Verstanden werden gibt. Hier sind meine Familie, meine Freunde, aber auch Nachbarn und Vereins-kollegen.

Welche Dinge müssen in dieser Stadt prioritär „angepackt“ werden?
Da gibt es einige Themen, die prioritär angepackt werden müssen. Dazu zählt in erster Linie die Neuorganisation der städtischen Gesellschaften mit nicht unerheblichen Auswirkungen auch auf die Kernverwaltung. Die Digitalisierung erfordert Ideen und Konzepte, um Sundern als Bildungs-, Industrie- und Wirtschaftsstandort zukunftsfest zu machen. Das Thema ist aber auch für die Verwaltung wichtig. Hierfür ist es nicht ausreichend, dass nur leistungsstarke Netze und die entsprechende Ausstattung zur Verfügung stehen, sondern auch eine kompetente Begleitung durch Fachleute. Der Wirtschaftsstandort Sundern muss weiter gestärkt werden. Das bedeutet nicht nur, dass Standorterweiterungen für neue Unternehmen bzw. Unternehmenserweiterungen gefördert werden müssen. Auch durch die Schaffung eines guten Wohnumfeldes, zum Beispiel durch ausreichende Kitaplätze, Schul- und Freizeit-angebote, können benötigte Fachkräfte gewonnen werden. Das beschlossene InSek muss endlich umgesetzt werden! Die Themen Windkraft und Ferienpark werden die politische Arbeit der nächsten Jahre permanent begleiten, hier sind die ersten richtungsweisenden Beschlüsse gefasst worden – der weitere Fortgang muss abgewartet werden. Es gibt noch viele weitere Themen, wie Generationengerechtigkeit, Kultur, Sport, Dorfentwicklung. Oftmals sind diese Punkte aber auch schon Bestandteil von anderen Themen-komplexen bzw. sehr eng verbunden oder sie bedingen sich gegenseitig. Vieles kann daher nicht nur isoliert betrachtet werden.

Was ist Ihr Lieblingsplatz in Sundern?
Mein Garten. Ich denke, dass ich einen grünen Daumen habe. Ich kann meinen eigenen Bohnen quasi beim Wachsen zusehen. Das Hobby mit eigenem Gewächshaus und Intensivgründach betreibe ich aber so richtig intensiv erst seit 10 Jahren.

Serhat Sarikaya, 30, Jura-Student, Kandidat von Bürger für Sundern (BfS)

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Warum möchten Sie Bürgermeister der Stadt Sundern werden?
Ich möchte Bürgermeister der Stadt Sundern werden, weil ich für die Zukunft die richtigen und wichtigen, aber auch notwendigen Weichen stellen, weil ich Kontinuität in das Amt bringen und meine klaren Ideen und Visionen für das Sundern von morgen umsetzen und realisieren möchte.

Was bedeutet Sundern als Heimat für Sie? Sundern ist meine Heimat, hier bin ich zu Hause. Geboren in Arnsberg, bin ich seit meiner Geburt Kind dieser wunderbaren Stadt. Als Kind kurdischer Eltern, die vor über 30 Jahren aus der Türkei in dieses Land gekommen sind, habe ich diese Stadt als meine Heimat ins Herz geschlossen: Sundern im Herzen. Sundern im Kopf. Das ist meine Motivation, mein Motto, mein Leitmotiv. Mir fallen die kleinsten Veränderungen auf. Ich kenne die Dörfer, die Menschen, die Kernstadt. Die, die mich kennen, wissen, wie sehr ich mit Sundern verbunden bin. Und sie wissen, was ich bereit bin, für Sundern und seine Menschen zu tun.

Welche Dinge müssen in dieser Stadt prioritär „angepackt“ werden?
Als Erstes möchte ich das Vertrauen der Menschen in die Verwaltung und die Politik sowie das Vertrauen zwischen Verwaltung und Politik zurückgewinnen. Dafür werde ich in den ersten 100 Tagen meiner Amtszeit Gespräche mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus führen. Denn so einen Umgang mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wie in den letzten Jahren wird es mit mir nicht geben! Ich möchte das Vertrauen in das Amt des Bürgermeisters wieder zurückgewinnen. Das Rathaus soll und muss sich wieder als Team verstehen, besonders an der Spitze muss es wieder menschlicher und fairer zugehen! Als Nächstes werde ich mit den Verantwortlichen der Helma AG Gespräche über ihr Vorhaben in Amecke führen. Hier werde ich lokale Experten einbinden, um die bestmögliche Lösung für Sundern und seine Menschen zu erreichen. Hier ist offenkundig in der Vergangenheit besonders viel schiefgegangen. Was ich in den ersten Tagen und Wochen meiner Amtszeit umsetzen möchte, habe ich in meinem so genannten 100-Tage-Programm veröffentlicht.

Was ist Ihr Lieblingsplatz in Sundern?
Ich habe keinen festen Lieblingsplatz, es gibt unzählige schöne Plätze. Man trifft mich das eine oder andere Mal in diversen Kaffees, Restaurants und Kneipen in der gesamten Stadt. Ich gehe gerne spazieren, mal in Amecke am Airlebnisweg, mal von Sundern nach Wildewiese oder nach Stockum, nach Endorf oder auch im Alten Testament. Zum Abschalten und Nachdenken ziehe ich mich abends gelegentlich in Allendorf an den Teich zurück. Da bin ich mit mir und meinen Gedanken allein und kann über viele unterschiedliche Dinge nachdenken. Als früherer Fußballer beim TuS Sundern sieht man mich auch an zahlreichen Sportplätzen oder in der Sporthalle zu Handball-, Volleyball- oder Basketballspielen.

Ralph Brodel, 58, seit 2015 Bürgermeister, kandidiert aus dem Amt heraus

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Warum möchten Sie Bürgermeister bleiben?
Es macht mir Spaß, mich um Menschen zu kümmern und mich für die kleinen und großen Belange der Bürgerinnen und Bürger starkzumachen. Ebenso liegt es mir am Herzen, meine zahlreichen angestoßenen Projekte weiter zu begleiten und voranzutreiben.

Was bedeutet Sundern als (neue) Heimat für Sie?
Viele offene Menschen, Freunde und ein gutes Gefühl, jeden Tag, wenn ich durch unsere Stadt gehe oder meine Dorf-rundgänge mache.

Welche Dinge müssen in dieser Stadt prioritär „angepackt“ werden?
Da haben wir die Entlastung des Verkehrs, zum Beispiel durch die Umbauten auf der Hauptstraße oder den Kreisverkehr in der Röhre, aber auch die Reaktivierung der Röhrtalbahn sowie den weiteren Ausbau der Radwege. Gleichzeitig muss auch die Sanierung des Haushalts angepackt werden. Die Sicherung des rollenden demografischen Wandels durch die Schaffung seniorengerechter Wohnungen ist auch eins dieser Themen, die weitere Digitalisierung unserer Schulen sowie die weitere Versorgung der noch fehlenden Haushalte mit Breitbandanschlüssen ebenso. Wichtig ist der Kampf gegen den Klimawandel und seine Auswirkungen durch unser Programm der Umgestaltung unserer Wälder zu klimaresistenten naturnahen Wäldern. Auch bin ich stolz auf unsere Feuerwehr und daher für eine neue Feuerwache, weil sich hier Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich für unsere Sicherheit einsetzen. Daneben liegen mir die Vereine am Herzen, welche auf meine weitere Unterstützung bauen dürfen – denn sie sind das Salz in der Suppe unserer Gesellschaft. Auch die Wirtschaft möchte ich durch die Entwicklung neuer Gewerbegebiete weiter stärken. Ebenso wird derzeit ein neues umfassendes Tourismuskonzept erarbeitet, um Sundern noch attraktiver zu machen. Ich möchte noch einen weiteren Kitabau anstoßen, auch wenn der Neubau der Kita in der Settmecke schon eine Entlastung ist. Doch diese ganzen Projekte kann man nur mit einer starken Verwaltung stemmen. Deshalb will ich mehr Verwaltungsstellen schaffen, wo wir seit Jahren an der Kapazitätsgrenze arbeiten.

Was ist Ihr Lieblingsplatz in Sundern?
Da gibt es sehr viele. Mein Lieblingsplatz ist immer da, wo ich offene Menschen um mich habe – und davon kenne ich eine ganze Menge in unserer Stadt.

Das Interview führte Simon Engels, Fotos: Ralf Litera.
Die Reihenfolge der Kandidaten entspricht der zeitlichen Abfolge der geführten Interviews.

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