„Auf ganzer Linie“
Winterberg. Kennen Sie die „Hüterin der Freiheit“? Oder die „Baukunst der Sonne“? Nein? Dann lassen Sie sich unbedingt von Frieda Braun mit in ihr nächstes Comedy-Programm nehmen! Bevor wir klären, ob es sich bei diesen tiefschürfenden Bezeichnungen um Teesorten, Yoga-Übungen oder noch etwas ganz anderes handelt, erst mal die vermutlich völlig überflüssige Frage: Wer ist Frieda Braun? Sie ist Sauerländerin undefinierbaren Alters und noch vom ganz alten Schlag. Außerdem „flink wie ein Wiesel, aufgeregt wie eine Henne und schüchtern wie ein Feldhase“, wie sie sich selbst beschreibt. Untrennbar mit ihr verbunden sind die wackeren Hausfrauen aus ihrer „kfd-Splittergruppe“ nebst Gatten. Eingefleischten Fans sind sBrunnhild, sFine, sThekla, sLissbett, sMia sowie die beiden Agathes über die Jahre und Vorgänger-Programme mittlerweile so vertraut geworden wie gute alte Bekannte von nebenan.
Die herrlich schrullige Frieda Braun ist seit 27 Jahren und elf Programmen das Alter Ego von Karin Berkenkopf aus Winterberg. Angefangen hat Frieda 1997 ganz klein mit Karnevalsauf tritten und 14-tägigen Clips bei Radio Sauerland. Zu dieser Zeit war Karin Berkenkopf noch als Werbetexterin bei Agenturen in Düsseldorf und Bonn tätig. Nach und nach wurde Frieda immer bekannter, so dass Karin Berkenkopf 2013 den Sprung ins professionelle Kabarett wagte. Mittlerweile tourt Frieda Braun durch ganz Deutschland, sorgt für ausverkaufte Hallen und ist regelmäßig in TV-Comedy-Formaten wie u.a. der „Ladies Night“ zu Gast.
Frieda Braun ist die personifizierte Alltagssituation, die jeder im Publikum irgendwie kennt – entweder von sich selbst oder von anderen. An ihrem Gespür für banale Momente hätte Loriot vermutlich seine helle Freude. Sie reißt ein Thema mit ihrer unnachahmlichen Mimik und Gestik nur an – und das Publikum lacht schon vor der eigentlichen Pointe kollektiv Tränen, weil unwillkürlich das Kopfkino anspringt und die schrägsten Gedankengänge weiterspinnt.
Premiere im April
Aktuell schreibt Karin Berkenkopf an ihrem neuen Programm „Auf ganzer Linie“, das im April Premiere haben wird. Anregungen dafür guckt sie sich gerne im prallen Leben auf der Straße, im Café, beim Einkaufen oder bei Gesprächen ab.
Aber was erwartet das Publikum genau in „Auf ganzer Linie“? Bei unserem Gespräch Anfang März ist Karin Berkenkopf in der heißen Schreibphase, die wie immer am kreativsten ist, wenn die Premiere kurz bevorsteht – welche seit 1997 übrigens immer traditionell in Bestwig stattfindet. Viele neue und witzige Ideen sind schon fertig ausgefeilt, andere fließen noch, ganz neue passen auch noch rein. Auf jeden Fall wird das Heimwerken mit den unter schiedlichen Herangehensweisen von Mann und Frau samt geschlechter gerechtem Besuch im Baumarkt ein Thema sein. À propos Mann und Frau: Nicht nur Frieda und ihre Splittergruppe, nein, weibliche Wesen an sich neigen ja generell dazu, ihren Partner…. sagen wir einmal…. zu formen. An ihmherumzuzuppeln, ihn zu kritisieren, zu frisieren, zu reformieren, bis er irgendwann ihrem Wunschbild entspricht und beide in Jack-Wolfskin-Übergangsjacken im trauten Partnerlook in ihren Lebensabend wandern. „Auf ganzer Linie“ sind die Selbstoptimierungs versuche von Senioren, vielleicht auch die wirklich prägende Entscheidung fürs Leben: Pelikan- oder Geha-Füller! Aber was hat es jetzt mit der freiheitlichen Hüterin und der sonnigen Baukunst auf sich? Versprochen, auch dazu wird Frieda Braun ihre bunten Erfahrungswerte präsentieren. Kleiner Spoiler: Tee und Yoga sind es nicht!
Text und Bild: Rita Maurer