Schützenverein präsentiert sich auf der Kinoleinwand –
125 Jahre in einem kleinen sauerländischen Dorf bei Attendorn.
Der Schützenverein St. Margareta e.V. Ennest feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Jubiläum. Wie es üblich ist, schaut man zu diesem Anlass natürlich auch zurück in die bewegte Vergangenheit.
In Ennest waren sich die Verantwortlichen um den Vorsitzenden Christian Busch schnell einig, dass etwas anderes entstehen sollte als eine gedruckte geschichtliche Prosadarstellung. Zudem wurde erst vor 25 Jahren zum 100-jährigen Jubiläum des Vereins im Jahr 1999 eine umfassende Dorfchronik in der Schriftenreihe der Hansestadt Attendorn erstellt. Hierin ist bereits jedes Detail der Dorfgeschichte hervorragend aufgearbeitet worden. Was sollte man nun also tun?
Bereits während der Corona-Pandemie hatte man auf digitale Formate umgestellt, um den Schützenbrüdern und ihren Familien einen Hauch von Schützenfest in die heimischen Wohnzimmer
zu senden. Margareta-TV war geboren und auf YouTube wurden die unterschiedlichsten Beiträge veröffentlicht. So gab es Zeitzeugeninterviews, Hintergrundberichte, Rückblicke und vieles mehr.
Klar, dass zum Jubiläum auch ein digitales Format hersollte. Und so entstand in monatelanger detailverliebter Kleinstarbeit ein sehenswerter Film, der in 60 Minuten über den Verein und seine Geschichten erzählt. Und wie sollte er anders heißen als „MARGARETA“ – eben genau so wie die
Ennester Vereins-, Kirchen- und Dorfpatronin.


Schützenhalle gebaut wurde.

Der Film nimmt sich aller wichtigen Eckpunkte der wechselvollen 125-jährigen Vereinsgeschichte an.
Und so beginnt er zur Geburtsstunde des Vereins.
Die Zuschauer sind dabei, als die Gründerväter in der damaligen Gastwirtschaft „Zur Kutsche“ ihren Durst löschten und auf die glorreiche Idee kamen, einen Schützenverein zu gründen. Man darf miterleben,
wie die ersten Schützenfeste gefeiert werden und welchen Spaß die Herren schon damals beim Vogelschießen hatten. Auch die dunklen Kapitel der Vereins- und Dorfgeschichte haben die einfallsreichen Filmemacher nicht ausgespart und man spürt förmlich die Ängste und Sorgen der damaligen Zeit.
Gespickt mit vielen originalen Requisiten, Dokumenten und Zeitzeugeninterviews ist diese Geschichtsdoku sicherlich nicht nur äußerst unterhaltsam, sondern auch lehrreich für alle, die sich für den Schützenverein St. Margareta im Besonderen und das Schützenwesen im Allgemeinen interessieren. Dabei haben die Ennester das außerordentliche Glück, mit Rafael Stumpf einen begabten Filmemacher in den eigenen Reihen zu haben, der nicht nur die Hintergründe des Vereins erfahren wollte, sondern der auch äußerst akribisch ans Werk gegangen ist. In mühevoller Detailarbeit ist somit ein Werk gelungen, welches bereits bei der Jubiläumsgala im Sommer vor rund 350 begeisterten geladenen Gästen uraufgeführt wurde.
Der Film schaffte es sogar ins JAC-Kino und wurde vor ausverkauftem Haus auf der großen Kinoleinwand gezeigt. Natürlich mit Eismann und Popcorn inklusive. Nach dem erfolgreichen Kinodebüt ist der Film, wie schon zuvor die vielen anderen Beiträge rund um den Ennester Schützenverein, auf dem YouTube Kanal des Vereins „Margareta-TV“ zu finden. Die Resonanzen aus dem Dorf und dem umliegenden Schützenwesen
sind enorm.
Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil spricht sogar von einer „der besten Filmdokumentationen, die es über die Attendorner Geschichte je gegeben hat“. Es hat sich also gelohnt, was in knapp einjähriger Arbeit mit vielen Helfern, Sprechern, Tontechnikern, Darstellern und Bühnenbauern zustande gekommen ist. Und es bleibt abzuwarten, was die Ennester zukünftig noch im Schilde führen…
Text: Christian Busch, Fotos: Schützenverein St. Margareta e.V. Ennest