Genuss Erlebnisse mit langer Tradition

Das Familienunternehmen von der Heide erfreut mit seinen Kreationen seit über 160 Jahren Menschen aus aller Welt

Herzstück des heutigen Unternehmens ist Wolfgang von der Heide, ein echtes Upländer Unikat.
Erfahrt mehr zu der langjährigen Geschichte und, wie sich eine kleine Backstube zu einem international renommierten Unternehmen entwickelt hat.

Frühe Anfänge – 1861
Der Grundstein des heutigen Unternehmens
wurde bereits vor über 160 Jahren gelegt, als im Jahr 1861 der Bäckermeister Johann Heinrich
Müller gemeinsam mit seiner Frau Johanna Charlotte von Schwalefeld nach Willingen gezogen ist. Anfang des 19. Jahrhunderts hat der gemeinsame Sohn Johannes diesen Betrieb übernommen, und später ebenfalls an seinen Sohn Wilhelm übergeben. Da Johannes jedoch früh verstorben ist, und zu dieser Zeit sein Sohn die Volljährigkeit noch nicht erreicht hatte, haben in der Zwischenzeit Stellvertreter die Backstube weitergeführt. Nach seiner erfolgreichen Lehre als Bäcker konnte Wilhelm schließlich das Unternehmen wieder komplett in die Familie bringen.

Aufbau nach dem Krieg – 1948
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs baute sich das Familienunternehmen mehr und mehr aus.
Da der Fremdenverkehr in Willingen langsam wieder anläuft, wurde das Café Müller im Jahr 1948 auf 100 Plätze erweitert und ist fortan getrennt vom Restaurant. Wilhelms Tochter Brunhilde besuchte in dieser Zeit die Haushaltungsschule in Hagen und arbeitete anschließend ein Jahr lang in der Schweiz.

die goldenen 20er Jahre
Anfang der 20er Jahre wurde die Küche der Bäckerei mehr und mehr zum Treffpunkt von Freunden und Nachbarn. In geselliger Runde traf man sich nun regelmäßig zum Dämmerschoppen. So kam die erste Idee auf, neben der Backstube auch ein Restaurant zu eröffnen. Wenig später kam noch eine weitere Geschäftsidee hinzu: Der Verkauf von Kuchen und Torten neben den beliebten Broten. Dadurch konnte das Café-Müller 1923 seine Eröffnung feiern.

Rückkehr und Hochzeit in den 50er Jahren
Im Jahr 1953 kam Brunhilde schließlich zurück nach Willingen, um in das langjährig geführte Familienunternehmen mit einzusteigen. Wieder in Willingen lernte sie Martin von der Heide kennen, ein Bäckermeister, der seine Lehre in Landau gemacht hat und seit Kurzem in der Backstube arbeitete. Die beiden verliebten sich schnell, denn schon 1955 wurde geheiratet. Sie bekamen vier Kinder: Martina, Hans-Martin, Christel und Wolfgang. Alle Kinder trugen in den folgenden Jahren und Jahrzehnten dazu bei, dass das Familienunternehmen stetig weiter wächst.

Linnenkerlstube – 1968
Das ursprüngliche Restaurant wurde im Jahr 1968 renoviert und war fortan unter der Linnenkerlstube bekannt. Noch heute ist im Mittelpunkt des Restaurants als Anlehnung an den Leinenhandel ein großer geschnitzter Linnenkerl zu sehen. 2007 fand ein erneuter Umbau dieser statt, um sich mehr auf eine gemütliche Wirtshaus und Restaurant Optik anzunähern. In Willingen war und ist noch heute die Linnenkerlstube besonders unter Einheimischen sehr beliebt.

Wachstum durch hans-Martin – 1973
Hans-Martin legte im Jahr 1956 seine Lehre als Bäckermeister ab. 1973 schloss er erfolgreich auch seine Prüfung als Konditormeister ab. Er sorgte im elterlichen Betrieb für ein stetiges Wachstum, um wechselnden Anforderungen der neuen Zeit gerecht zu werden. Nach Hans-Martins tragischem Unfalltod, hat sich Wolfgang dazu entschieden seine Lehre um die des Konditormeisters zu erweitern, um zukünftig den Familienbetrieb erfolgreich weiterzuführen.

Neue Führung – 2005
Seit 2005 hat Wolfgang den Familienbetrieb übernommen und stellte ihn sogleich in eine Bioland-Bäckerei um. Diese Mitgliedschaft mit dem Bioland Siegel garantiert die hohe Qualität der Zutaten sowie des Herstellungsprozesses. Die Produkte werden nun ausschließlich nach dem Slow-Baking-Verfahren zubereitet. Soweit möglich werden in der Backstube auch nur regionale Rohstoffe verbackt. In diesem Unternehmen trifft Innovation auf Tradition, denn die Entwicklung zu einer riesigen Gourmetmanufaktur streitet mehr und mehr voran. Die Herstellung eigener Produkte, die ausschließlich aus frischen, regionalen und biologischen Zutaten zusammen kommen, ist phänomenal. Durch lange Reifezeiten besonders beim Stollen sind Geschmack und Qualität der Produkte gesichert.

erfolgreiche 2010er Jahre
Viele neue Kreationen hat Wolfgang im Laufe der Zeit ins Unternehmen gebracht. So zum Beispiel die sehr beliebten Brotsticks. Diese werden nach der Tradition des klassischen Baguettes als Brotsorten in Form der Sticks vertrieben. Besonders auf Feiern sehr beliebt auf jedem Buffet. Nicht zu vergessen ist natürlich der absolute Erfolg: Owis Stollen, in vielen verschiedenen Sorten mit vielen unterschiedlichen Zubereitungs- und Lagerarten. Das Urgestein dieser ist der Willinger Christinenstollen, der sich durch seine lange Reifezeit im Willinger Schieferbergwerk auszeichnet. Die erlesenen Zutaten basierend auf einem alten Familienrezept der Familie von der Heide sprechen für sich, so wurde dieser Stollen bereit mehrfach prämiert und wird unter anderem bei Käfer in München und verschiedensten Warenhäusern in London, Spanien und vielen mehr verkauft. Das Geheimnis liegt in der Lagerung. Mindestens 4 Wochen im Bergwerk bei einer konstanten Temperatur von 3°C und einer gleichbleibenden Luftfeuchtigkeit, sind die idealen Bedingungen, damit sich der einzigartige Geschmack voll entfalten kann.

2024 und die Zukunft
Wolfgangs Söhne sind ebenfalls im Familienunternehmen tätig. Jan-Christian als Brotsommelier entwickelt neue Brotsorten. Tobias kümmert sich liebevoll um das Wirtshaus Linnenkerlstube, ein noch immer sehr beliebter Treffpunkt bei Einheimischen und auch Gästen. Erik, der Jüngste, kreiert als Bier-Sommelier sein eigenes Bäckes No.1.

Potenzial für eine spannende Zukunft.

Text: Emma Göbel
Fotos: FAZ Ben Kilb, von der Heide