EINE KÖSTLICHKEIT… DIE MAN SICH NICHT ENTGEHEN LASSEN SOLLTE
MOLLSEIFEN. AM BESTEN IST ES, WENN MAN NACH EINER SCHÖNEN WANDERUNG AUF DAS GELÄNDE DES MOLLSEIFER HOFS KOMMT UND WOHLIG ERSCHÖPFT DIESEN BESONDEREN DUFT IN DER NASE HAT.
Für viele Familien, Clubs, Vereine und Cliquen ist es in den Sommermonaten eine kleine Pilgerstätte. Die Rede ist vom Mollseifer Hof im kleinsten Ortsteil Winterbergs und dem Gasthof namensgebenden Dorf Mollseifen. Jedes Jahr am 1. Mai fällt der Startschuss. Von da an drehen sich hier immer freitagsabends – manchmal auch samstags – die Hähnchen. Wenn sie dann goldbraun gegrillt sind, erfreuen sie die Gaumen der Sauerländer Gäste.
TRADITION SEIT ÜBER 40 JAHREN
Schon seit über 40 Jahren grillen die Geiers Hähnchen. So kann man also mit Fug und Recht von einer Tradition sprechen. „Die Anfangszeiten waren etwas abenteuerlich“, erzählt Volker Geier von seinem Start im Jahr 1980.
„Unseren ersten Grill habe ich aus Schrott zusammengebaut. Angetrieben wurde das Konstrukt mit einem Auto-Scheibenwischer- und Waschmaschinenmotor“.
Für den zweiten Spieß auf dem Grill brauchte es auch einen zweiten Motor. Schnell wurden die Aufträge mehr. Sogar „auswärts“ waren die Geiers mit dem Grill unterwegs. In Züschen auf der Bullenwiese oder auf dem Homberg sowie auf dem Grillplatz in Mollseifen grillten sie die Hähnchen für private Feiern und Veranstaltungen des Verkehrs- und Heimatvereins. Die Nachfrage stieg. Also musste es neue Lösungen geben.
„Mit einem Winkeleisen habe ich einen dritten Spieß angebaut. Wir hatten sogar Gäste, die mir Material mitgebracht haben. Der Grill veränderte sich. Mit Edelstahl, einem Getriebemotor und Pendelsystem sowie einem Kettenkasten und Vierkantantrieb wurde alles etwas professioneller“.
Heute ist es so, dass drei Spieße je nach Größe ungefähr sieben Hähnchen fassen können. Diese werden dann von Stefan Geier in der Küche zerteilt und von Volkers Frau Lisa mit knusprigen Pommes und frischem, grün-buntem Salat serviert.
IM HERBST FÄLLT ES SCHWER, MIT DEM GRILLEN AUFZUHÖREN
Die Nachfrage nach den goldbraun-gegrillten Hähnchen ist nach wie vor groß. Trotzdem machen sie pro Abend nur noch einen Termin. Gegen 18 Uhr werden die Flattermänner vom Buchenholzgrill geholt. „Früher haben wir pro Abend zwei Termine gemacht. Das war aber ziemlich stressig. Zu den würzigen Hähnchen wird gerne auch das ein oder andere Kaltgetränk genossen und wenn die Gäste für den zweiten Termin kamen, saßen die vom Ersten noch gemütlich am Tisch“, schmunzelt Volker Geier. „Seit der Corona-Zeit haben wir das Programm etwas runtergeschraubt. Dafür ist die Nachfrage den ganzen Sommer über konstant da. Im Herbst fällt es uns schwer, mit dem Grillen aufzuhören“.
VON HAND GEDREHTE HÄHNCHENSPIEßE
In den Anfangszeiten gab es durchaus mal „kriminelle Abende“ wie Volker Geier schildert. „Einmal war mir der Scheibenwischermotor zu heiß geworden und ist durchgebrannt. Mein Vater Edmund hat dann beim Autohaus Kruse in Silbach angerufen und darum gebeten, einen Scheibenwischermotor parat zu halten, er würde sich jetzt auf den Weg machen, um ihn abzuholen“. In der Zwischenzeit musste Volker Geier von Hand weiter die Spieße drehen. Bei offener Flamme und heißer Buchenglut ein schweißtreibendes Unterfangen.
Während Geiers die Hähnchen in Rietberg besorgen, ist das Holz für den Grill selbst geschlagen. Besonderer Clou ist die Zwiebelfüllung von Stefan Geier, die die Hähnchen besonders würzig macht. „Es ist und bleibt eine Köstlichkeit, die man sich nicht entgehen lassen sollte“.
Wer nun Lust auf die Hähnchen bekommen hat, der sollte vorher telefonisch beim Mollseifer Hof eine Reservierung vornehmen.
• Mollseifer Hof • In der Trift 1 • 59955 Winterberg • Tel. 02981/2414 •