775 JAHRE GRÖNEBACH
GROßES JUBILÄUMSFEST AM LETZTEN AUGUSTWOCHENENDE – 75 STÄNDE UND VIELFÄLTIGES PROGRAMM FÜR ALLE GENERATIONEN
Wenn sich das Dorf Grönebach Ende August in eine farbenfrohe Festmeile verwandelt, hat das einen ganz besonderen Grund: Die kleine Gemeinde im Sauerland blickt auf 775 Jahre bewegte Geschichte zurück – und das wird mit Herz und Hingabe gefeiert. Schon jetzt steht fest: Das große Jubiläumswochenende am 30. und 31. August wird zum Höhepunkt eines ganzen Jahres voller Erinnerungen, Begegnungen und Erlebnisse.
Bereits seit mehr als zwölf Monaten laufen die Planungen für das Fest auf Hochtouren. Von Beginn an war klar: Dieses Jubiläum soll nicht nur ein Rückblick auf die Vergangenheit, sondern auch ein lebendiges Fest für Jung und Alt sein. Und das merkt man dem Programm an – bunt, vielfältig und kreativ wie das Dorf selbst. Ortsvorsteher Matthias Krevet bringt es auf den Punkt: „Unser Grönebach hat so viele Facetten – das wollen wir zeigen. Es soll ein Fest für alle werden.“
Der Auftakt zum Jubiläumsjahr erfolgte bereits im Dezember des vergangenen Jahres: Beim Adventsfenster wurde die Festschrift vorgestellt – sie bietet neben persönlichen Geschichten und Bildern auch einen spannenden geschichtlichen Abriss. Der Start ins neue Jahr wurde mit einer genussvollen Wanderung und einer stimmungsvollen Silvesterfeier begangen.
DAS GANZE JAHR IM ZEICHEN DES JUBILÄUMS
Im Laufe des Jahres 2025 reiht sich ein Höhepunkt an den nächsten: Der Neujahrsempfang der Stadt Winterberg stand ganz im Zeichen des Jubiläums in Grönebach, im April trafen sich die Seniorinnen und Senioren zum besonderen Festnachmittag in der Dorfhalle. Auch der Spielmannszug Grönebach feierte – sein 50-jähriges Bestehen fand inmitten der Jubiläumsfeierlichkeiten statt. Doch die wahre Krönung folgt im Spätsommer: Am letzten Augustwochenende will Grönebach mit möglichst vielen Gästen ein unvergessliches Fest feiern und lädt herzlich an zwei Tagen auf die spannende Festmeile ein.
HEIMATABEND ALS FEIERLICHER AUFTAKT
Das Fest beginnt am Freitag, 29. August, mit einer Messe in der Pfarrkirche St. Lambertus. Pfarrer Norbert Lipinski wird die Festansprache halten, bevor der große Heimatabend unter dem Motto #GrönebachGemeinsam in der Dorfhalle startet. „Dieser Abend soll überraschen und einstimmen – auf alles, was noch kommt“, erklärt Matthias Krevet. Die festlich geschmückte Halle, Musik, Beiträge aus dem Dorf und ein liebevoll gestaltetes Programm setzen den emotionalen Startpunkt des Festwochenendes.


ZWEI TAGE FESTMEILE: GRÖNEBACH FEIERT MIT ALLEN SINNEN
Am Samstag und Sonntag, 30. und 31. August, steht ganz Grönebach im Zeichen des Mottos „Mit Meilensteinen in die Zukunft“. Die Besucherinnen und Besucher erwartet eine große Festmeile mit über 70 liebevoll gestalteten Ständen. Diese spiegeln die Vielfalt, Kreativität und den Gemeinschaftssinn des Dorfes wider. Historisches trifft auf Modernes, Traditionen werden lebendig, und die Zukunft wird gefeiert.
VIELFALT ERLEBEN: VON HANDWERK BIS TECHNIK
Wer über die Festmeile schlendert, entdeckt an jeder Ecke etwas Neues. Alte Handwerkstechniken wie Schmieden, Spinnen und Sägen werden vorgeführt – oft darf man selbst Hand anlegen. In der Künstlerwerkstatt entstehen Metallkunstwerke, und die Imkerei zeigt die Welt der Bienen. Auch die Upländer Bauernmolkerei ist mit dabei. Ein besonderes Highlight: Die Falknerei mit ihren eindrucksvollen Greifvögeln. Was hinter den „Grönebacher Wollnasen“ steckt, wird ebenfalls klar, denn im Ort werden tatsächlich Spaziergänge mit Schafen angeboten.
TRADITIONEN ZUM STAUNEN: GESCHICHTE ZUM ANFASSEN
Wie lebendig Geschichte sein kann, zeigt Grönebach eindrucksvoll: Die Station „Waldarbeiten früher und heute“ dokumentiert die Entwicklung der Forstwirtschaft. Der Schützenverein widmet sich dem traditionellen Vogelabwerfen – inklusive Bau eines Lamellen-Kugelfangs. Die Freiwillige Feuerwehr zeigt mit einer historischen Löschübung, wie Brandbekämpfung einst funktionierte. Technikbegeisterte dürfen sich auf die Ausstellung von Bundeswehrfahrzeugen, Oldtimern und Traktoren freuen.


GENUSSMEILE: DEFTIG, SÜSS UND VIELFÄLTIG
Kulinarisch wird auf der Festmeile groß aufgefahren – niemand muss hungrig nach Hause gehen. Ob herzhafte Wildburger, gefüllte Koteletts, Reibeplätzchen, Leberkäs-Brötchen oder süße Verführungen wie Crêpes und Stroop-Waffeln: Für jeden Geschmack ist etwas dabei. In der Weinstube, bei Cocktails und Spezialitäten wie Pülleken-Bier oder dem beliebten Schnösels Weißbier kommen auch Genießer auf ihre Kosten. Und wer es lieber koffeinhaltig mag, sollte der mobilen Kaffeerösterei Lange einen Besuch abstatten.
GROSSES KINDER- UND BÜHNENPROGRAMM
Auch für Kinder ist bestens gesorgt: Karussell, Hüpfburg, Schminken und viele Mitmachaktionen sorgen für leuchtende Augen. Auf der Aktionsbühne gibt es ganztägig Musik, Tanz und Unterhaltung. Der Höhepunkt des Samstags: Der Auftritt der beliebten Partyband „Moskitos Live“. Ortsvorsteher Krevet freut sich auf die große Open-Air-Party mitten im Dorf: „Wir wollen gemeinsam feiern – mit Musik, Tanz und einem Fest, das im Gedächtnis bleibt.“
AM SONNTAG: FRÜHSCHOPPEN UND FAMILIENFEST
Der Sonntag beginnt musikalisch: Die Stadtfeuerwehrkapelle Hildfeld eröffnet mit einem Frühschoppen-Konzert den zweiten Festtag. Danach geht das bunte Treiben auf der Festmeile weiter – mit vielen Angeboten für Familien, Kulturinteressierte und alle, die das Dorf besser kennenlernen möchten.
BLICK ZURÜCK: 775 JAHRE BEWEGTE DORFGEMEINSCHAFT
Wer tiefer in die Geschichte Grönebachs eintauchen möchte, findet auf der Festmeile einen speziellen Stand mit historischen Informationen. Auch Führungen durch den Kirchturm der Pfarrkirche St. Lambertus werden angeboten. Die erste urkundliche Erwähnung Grönebachs stammt aus dem Jahr 1250, und auch im „Liber Valeries“ wurde das Dorf 1310 verzeichnet. Kirchenpatron ist St. Lambertus – ein Hinweis auf die fränkischen Wurzeln der Gemeinde.
Im Laufe der Jahrhunderte hat Grönebach viele Umbrüche erlebt: So wurde der Ort während der Soester Fehde im 30-jährigen Krieg stark beschädigt und ausgeraubt. Später, ab 1812, gehörte Grönebach zum Amt Niedersfeld. In den 1850er Jahren wurden die ersten befestigten Straßen gebaut, und 1878 entstand die heutige Kirche. Im April 1945 erlebte der Ort erneut schwere Zeiten, als die Kämpfe rund um den sogenannten „Ruhrkessel“ Grönebach erreichten – mit schweren Zerstörungen und 17 völlig niedergebrannten Häusern. Am 1. Januar 1975 wurde die einst eigenständige Gemeinde schließlich der Stadt Winterberg zugeordnet.



EIN FEST FÜR ALLE – EIN DORF MIT ZUKUNFT
Ob mit historischem Interesse, kulinarischer Neugier oder einfach als Fan geselliger Feste: Beim Jubiläum Grönebachs kommt jeder auf seine Kosten. Die Verantwortlichen laden alle herzlich ein, gemeinsam zu feiern – und das Winterberger Naturdorf von seiner schönsten Seite zu erleben.
Text: Carmen Ahlers Fotos: Carmen Ahlers, Privat