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Feldmannshof. Katrin Engels hat sich ihren persönlichen Traum erfüllt: Am Rande des Sauerlands, dicht an der Grenze zum Oberbergischen ist sie vor einigen Jahren in den elterlichen Milchviehbetrieb mit eingestiegen. „Für mich war schon als Kind klar, dass ich einmal Landwirtin werden möchte“, erinnert sich die 27-Jährige, die auf dem weitläufigen Aussiedlerhof nahe Feldmannshof bei Drolshagen 120 Milchkühe und deren Nachzucht betreut.

Die Landwirtschaft stellt einen der ältesten Wirtschaftszweige der Menschheit dar. Vieles dessen, was über Jahrtausende hinweg an Wissen über Ackerbau und Viehzucht weitergegeben wurde, hat auch heute noch Bestand. Gleichzeitig ist die Wissenschaft rund um das Thema immer komplexer geworden: Die Ausbildung zur Landwirtin dauert heute drei Jahre und umfasst sowohl Praxiseinheiten auf landwirtschaftlichen Betrieben als auch theoretische Abschnitte, in denen die unterschiedlichsten Themengebiete beleuchtet werden. „Neben Tierhaltung, Tiergesundheit und Ackerbau stehen auch Maschinen- und Schweißerlehrgänge auf dem Lehrplan“, erinnert sich Katrin Engels, die im Jahr 2007 ihre Ausbildung als eine von nur wenigen Frauen begann und anschließend auf der Fachschule für Agrarwissenschaft in Meschede den Titel „Staatlich geprüfte Agrarwirtin“ erwarb.

Ein Traumberuf mit Tradition: Katrin Engels bewirtschaftet ihren eigenen Hof - region
Keine Angst vor großen Herausforderungen: Der Umgang mit PS-starken Maschinen ist für die gut ausgebildete Landwirtin Routine.

Mit dem Aufkommen der modernen Technik hat sich das klassische Berufsbild des Landwirts gewandelt. Heute erleichtern PS-starke Traktoren und eine vollautomatische Melkmaschine den Arbeitsalltag von Familie Engels. Trotzdem sind täglich ein großer körperlicher Einsatz, handwerkliches Geschick und eine gehörige Portion logistischer Verstand gefragt. „Kein Tag ist wie der andere. Was gemacht wird, hängt in erster Linie vom Wetter ab“, erklärt Katrin. Eines aber ist immer gleich: Der Morgen beginnt mit ein bis zwei Stunden Stallarbeit – erst danach wird gefrühstückt, und zwar gemeinsam mit den Eltern und Großeltern. „Das ist quasi unsere Lagebesprechung“, sagt die junge Landwirtin. Bis heute sind auf Hof Engels alle Generationen in den Tagesablauf mit eingespannt. Unterstützung bekommt Katrin auch von ihrem Freund, der voll und ganz hinter seiner Freundin und der Landwirtschaft steht. „Das macht es natürlich einfacher“, betont sie.

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„Für mich war schon als Kind klar, dass ich einmal Landwirtin werden möchte“, erinnert sich Katrin Engels.

Verständnis für ihren Beruf würden sich viele Landwirte auch von der umliegenden Bevölkerung wünschen – und von der Politik. „Die Milchbauern stehen heute enorm unter Druck“, weiß Katrins Mutter Christine Engels. Ohne Subventionen sei ein wirtschaftliches Auskommen aufgrund des Überangebots an Milch und der damit verbundenen niedrigen Preise kaum noch möglich. Familie Engels verkauft deshalb nicht nur Milch, sondern im Winter auch Weihnachtsbäume. Hinzu kommt ein eigenes Gerüstbauunternehmen mit fünf Angestellten.

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Der Nachwuchs des Milchviehzucht macht es sich im Stroh gemütlich..

„Verständnis fehlt oft auch dafür, dass wir unsere Felder nun einmal düngen müssen, wenn wir eine gute Ernte einfahren wollen“, sagt Katrin. Um die damit verbundene Geruchsbelästigung so gering wie möglich zu halten, versuche man, nur dann zu düngen, wenn im Anschluss Regen gemeldet sei. „Ohne Landwirtschaft wären die Regale in den Supermärkten leer“, betont die Landwirtin. „Das sollte man sich als Verbraucher vor Augen halten, bevor man sich das nächste Mal darüber ärgert, dass man auf einer Landstraße einen Trecker vor sich hat“, fügt sie schmunzelnd hinzu.

Text + Fotos: Silke Clemens

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