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Von Rita Maurer

Hallenberg. Das Gerücht kursiert schon länger, jetzt ist es Fakt: Der Aldi-Markt in Hallenberg wird im kommenden Jahr geschlossen. Das bestätigte Matthias Giese als für die Region zuständiger Geschäftsführer der Aldi GmbH & Co. KG in Bad Laasphe auf Anfrage der HEIMATLIEBE. Als Gründe nennt er die nicht zufriedenstellende Lage und die fehlenden Perspektiven für eine Umsatzentwicklung an diesem Standort. Die Schließung wird laut Matthias Giese im ersten oder zweiten Quartal erfolgen. Die 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wechseln in andere Filialen.

Insgesamt wird das Aldi-Filialnetz ausgedünnt, davon sind künftig auch Märkte in hessischer Nachbarschaft betroffen, sagt Matthias Giese. Die frühere Strategie, alle fünf Kilometer einen Aldi anzubieten, weiche nun einem Konzept mit mehr Qualität und Angebot.

Schließung im 1. oder 2. Quartal 2018

Das neue Konzept von Aldi-Nord sieht seit einigen Jahren vor, die Märkte moderner, größer und mit mehr Service auszustatten. In Medebach wurde im April eine entsprechende Filiale eröffnet, in Winterberg befindet sich gerade ein neues Einkaufszentrum im Bau, wo der Aldi mit 1300 Quadratmetern eine noch um 400 Quadratmeter größere Fläche als in Medebach erhalten wird, so Matthias Giese.

Aldi in Hallenberg schließt nächstes Jahr - region, region-wi-me-ha, hallenberg
Auslage, Größe und bauliche Ausstattung des derzeitigen Aldi-Marktes in Hallenberg entsprechen nicht mehr den neuen Anforderungen des Aldi-Konzerns. Foto: Rita Maurer

In Hallenberg fehlen solche Entwicklungs-Chancen aus der Sicht des Aldi-Konzerns. Der Markt dort entspräche schon lange nicht mehr den Standards von Aldi und sei mittlerweile baufällig. Gespräche mit der Stadt und dem Gebäude-Eigentümer Friedrich Fisseler aus Korbach hätten nicht die erhofften Ergebnisse gebracht. Wunsch-Standort sei grundsätzlich eine privilegierte, gut einsehbare Lage unmittelbar an Hauptstraßen oder in Einkaufszentren. Das sei in Hallenberg nicht möglich. Auf die Anfrage, zumindest quasi in die „zweite Reihe“ an die Stelle der seit Jahrzehnten leerstehenden ehemaligen Bahnhofsgaststätte zu rücken, habe er entsprechende Signale von Stadt und Investor vermisst. Diese Lage sei von der Haupt-Durchfahrtsstraße her einsehbar und damit eine Alternative gewesen.

Bürgermeister und Investor dementieren

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Die ehemalige Bahnhofskneipe vom „Priester-Paul“ gegenüber des Bahnhofsgeländes steht seit Jahrzehnten leer.      Foto: Rita Maurer

Dieser Darstellung widersprechen Bürgermeister Michael Kronauge und Friedrich Fisseler jedoch ausdrücklich. Es habe sehr wohl Gespräche mit Aldi und detaillierte Planungen des Architekten Gunnar Dötter aus Korbach für einen Neubau gegeben, in die der benachbarte Bauhof und das Grundstück der Bahnhofsgaststätte mit einbezogen waren. Die Stadt Hallenberg hätte den Bauhof an der bisherigen Stelle dafür aufgegeben, im Rat sei schon über Ersatzstandorte dafür gesprochen worden. Mit dem Eigentümer der ehemaligen Gaststätte hätten ebenfalls Gespräche stattgefunden, in denen dieser die Bereitschaft zum Verkauf signalisiert hätte.

Kronauge bedauert die Entscheidung von Aldi, die ihm letzte Woche endgültig in einem Schreiben mitgeteilt wurde: „Das ist ein Schlag für Hallenberg. Eine Lage an der Bundestraße können wir nicht bieten, alles andere haben wir versucht.“

Es wird jedoch nach aller Voraussicht einen anderen Discounter für Hallenberg geben. Momentan sehe der Plan so aus, dass das bisherige Aldi-Gebäude nach der Schließung abgerissen wird und ein neuer größerer Markt entsteht, so Kronauge. Hierfür gebe es bereits zwei Interessenten, die sich eine Ansiedlung in Hallenberg vorstellen können.

Am Rande: Die Aldi-Filiale in Hallenberg wurde 1997 eröffnet und ist nach einer späteren Erweiterung momentan 850 Quadratmeter groß. In direkter Nachbarschaft befinden sich zwei leerstehende Märkte. Dort waren ein Holz-Geschäft sowie eine KiK-Filiale ansässig, die aber bereits vor Jahren geschlossen haben.

 

 

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