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Von Rita Maurer

Züschen. Kennen Sie den Glücks-Club? Der Glücks-Club, das sind Pia, Nora, Pauline und Judy aus Züschen. Die Dritt-Klässlerinnen der Hallenberger Grundschule, die jeweils acht und neun Jahre alt sind, haben vor ein paar Wochen gleich mehrere Marienkäfer gefunden. „Das bedeutet Glück“, wussten sie. Die Vier haben also spontan ihren Club gegründet und dann weiter überlegt: „Wir haben Glück –  wie können wir dann auch anderen Menschen Glück bringen?“ Die erste Idee wurde dann auch gleich in die Tat umgesetzt: Kleine Blumensträuße pflücken und dann einfach an Leute auf der Straße verteilen!

Das Glück, dass Pia, Nora, Pauline und Judy mit dieser kleinen Geste verschenkt haben, spornte sie an: „Wir haben auf der Fahrt im Schulbus nachgedacht, dass Waffeln alle Menschen glücklich machen.“ Ok, damit war die nächste Aktion also schon mal angedacht. Was tun mit dem Erlös? Ins Schwimmbad gehen? Gute Idee, damit wären dann also vier kleine Mädchen glücklich. Aber mehr nicht. Also weiter nachdenken. „Man könnte das Geld ja verschenken. Aber an wen?“

Hospizwoche hat glücklich gemacht

Den vier Schülerinnen fiel dann schnell die Hospizwoche ein, die sie gemeinsam mit der Hospizinitiative Hallenberg/Winterberg im Winter eine Woche lang in der Schule hatten. In den fünf Tagen haben sie mit den Hospizhelferinnen viel über darüber gesprochen, was Krankheit, Tod, Trauer, aber auch Trösten bedeuten. Das hat der ganzen Klasse sehr gefallen: „Man konnte sich alles von der Seele reden. Und Schule hatten wir in der Zeit auch nicht. Das war richtig gut!“

Glücklich machen kann so einfach sein..... - winterberg, region, region-wi-me-ha, hallenbergFür die vier Glückskinder war also schnell klar, dass das Geld, das sie mit den Waffeln verdienen würden, an die Hospizinitiative gehen sollte. Bei der Umsetzung ihres Plans haben auch die Eltern und Großeltern mit angepackt. Gemeinsam wurde ein Stand draußen vor der Metzgerei Bätzel aufgebaut, die sich sofort bereit erklärt hatte, die Aktion zu unterstützen. Es wurde Waffelteig angerührt und mehrere Waffeleisen trotz Sommerhitze zum Glühen gebracht. Jeder, der eine Waffel kaufen würde, sollte außerdem ein paar Glücksklee-Samenkörner geschenkt bekommen, denn der vierblättrige Klee gilt ja als Glücksbringer schlechthin. So war der Plan.

Opa musste zuhause Waffelteig als Nachschub machen

Die Umsetzung übertraf dann alle Erwartungen: Die duftenden Waffeln fanden reißenden Absatz, einer der Opas musste zuhause laufend neuen Waffelteig machen, weil alles ausverkauft war. Die Metzgerei Bätzel bekam an diesem Tag sogar telefonische Aufträge  – nicht für Wurst und Fleisch, sondern für frische Waffeln! Sage und schreibe 250 Waffeln hat der Glücks-Club an diesem Nachmittag gebacken, verkauft und ganz bestimmt noch viel mehr Glück verteilt. Zusammen mit einer Spende konnten die vier jungen Damen jetzt 300 Euro an die Hospizinitiative übergeben.

Glücklich machen kann so einfach sein..... - winterberg, region, region-wi-me-ha, hallenbergLeiterin Dr. Maike Wigand und ihre Hospiz-Kolleginnen zeigten sich sehr gerührt von so viel Kreativität und Hilfsbereitschaft. Das Geld soll für Hospizwochen-Material und für die Ausbildung von weiteren ehrenamtlichen Helfern eingesetzt werden, die sich um kranke und sterbende Menschen kümmern und ihnen so ein bisschen Glück geben können.

Andere ein Stückchen glücklicher machen – manchmal verstehen die Kleinen das Leben besser als die Großen! Und deshalb hat der Glücks-Club aus Züschen auch schon wieder neue Ideen……

Weitere Infos:

Bisher haben Hospizwochen an den Grundschulen Hallenberg, Winterberg, Niedersfeld und Siedlinghausen stattgefunden.

Die Ehrenamtlichen der Hospizinitiative Hallenberg/Winterberg wurden speziell für diese kindgerechten Themen geschult.

Infos zur Hospizwoche gibt es unter Tel. 0151/15 66 98 40 oder
info@hospiz-hallenberg-winterberg.de

 

 

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