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Die Stimmung in der mittelständischen Wirtschaft des Kreises Olpe ist derzeit so gut wie selten zuvor. Bei der jüngsten Frühjahrs-Konjunkturumfrage der Volksbanken erreichte das Stimmungsbarometer – ein Mischwert aus der Einschätzung der aktuellen Lage und der Beurteilung der Zukunftsaussichten – quer über alle Wirtschaftsbereiche einen Wert von 123,4 Punkten. Dieses Ergebnis liegt ganz nah am historischen Spitzenwert von 123,5 Punkten, der bei der Umfrage vor zwei Jahren erreicht wurde. Die befragten Unternehmen im Kreisgebiet haben damit die kleine Delle des Vorjahres (121,2 Punkte) wieder ausgebügelt.

Dieses und weitere interessante Ergebnisse der Befragung präsentierten die beiden Bankvorstände Andreas Ermecke (Volksbank Bigge-Lenne) und Lambert Stoll (Volksbank Olpe-Wenden-Drolshagen) jetzt vor heimischen Vertretern aus Politik und Wirtschaft. Zu der Vorstellung mit anschließender Diskussion hatten die beiden Kreditgenossenschaften in die Räumlichkeiten der Firma AFK (Andreas Franke Kunststoffverarbeitung) in Attendorn eingeladen.

„Dank der breiten Streuung bei den Wirtschaftszweigen und den Umsatzklassen können wir heute ein repräsentatives Stimmungsbild zur Konjunkturlage im Kreis Olpe aufzeigen“, betonte Andreas Ermecke, Firmenkundenvorstand der Volksbank Bigge-Lenne. Insgesamt 144 Unternehmen hatten sich in diesem Jahr an der Online-Befragung beteiligt. Die Firmen verteilen sich auf die vier Sparten Verarbeitendes Gewerbe (44 Prozent), Bau- und Ausbaugewerbe (24 Prozent), Handel (16 Prozent) und Dienstleistungen (17 Prozent). Vertreten waren Firmen aller Betriebsgrößen- und Umsatzklassen.

Was zu dem hohen Indexwert von 123,4 Punkten geführt hat, ist vor allem die überaus positive Bewertung der aktuellen Lage. So beurteilen mehr als drei von vier Mittelständlern ihre Geschäftslage als gut. Mit „Sehr gut“ bewerten sogar 17 Prozent der befragten Unternehmen (Vorjahr: 13 Prozent) ihre derzeitige Situation. Gleichzeitig ging der Anteil der Firmen, die sich in einer schlechten Lage sehen, von acht Prozent auf fünf Prozent zurück.

Überaus positiv sind auch die Zukunftserwartungen. Die mit 43 Prozent größte Gruppe rechnet mit einer weitgehend unveränderten Geschäftslage. Auf eine leichte Verbesserung setzen 39 Prozent, auf eine starke zwölf Prozent. Lediglich fünf Prozent (Vorjahr: sechs Prozent) glauben, dass sich ihre Geschäftslage verschlechtern wird.

Aufwärts ging es im Frühjahr in vielen Betrieben mit den Kosten. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der befragten Unternehmen musste Kostensteigerungen hinnehmen. Die höhere Kostenbelastung spiegelte sich auch bei den Absatzpreisen wider. Jedes dritte Unternehmen (33 Prozent) musste bzw. konnte die Preise für seine Produkte oder Dienstleistungen erhöhen.

Was die Bankenvertreter freuen dürfte, ist die Investitionsfreudigkeit des heimischen Mittelstands. Fast zwei von drei (64 Prozent) Firmen planen Investitionen in den kommenden Monaten. Davon wollen 44 Prozent (Vorjahr: 40 Prozent) ihre Investitionen sogar ausweiten. „Hier sind die Volksbanken ein starker Partner an der Seite der Mittelständler“, betonte Andreas Ermecke. Beide Banken, so der Vorstand, setzten bei der Kreditvergabe auf Ganzheitlichkeit und Stabilität. „Unsere Unternehmensphilosophie ist gemäß den genossenschaftlichen Werten nicht auf den schnellen Gewinn ausgerichtet. Wir wollen vielmehr den gemeinsamen Erfolg“, erklärte Ermecke.

Die positive Lage des Mittelstands im Kreis spiegelt sich auch in der Beschäftigungssituation wider. Drei von zehn Unternehmen planen ihre Belegschaft aufzustocken, zwei Drittel (66 Prozent) wollen den aktuellen Stand halten, und lediglich zwei Prozent denken über eine Reduzierung nach.

Dass es angesichts einer Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent nicht immer leicht ist, auf dem Markt passende neue Mitarbeiter zu finden, zeigt der Blick auf die Problemfelder. Für fast sechs von zehn Firmen (58 Prozent) ist der Fachkräftemangel ein echtes Problem. Platz eins der Problemfelder belegen die bürokratischen Anforderungen, die sechs von zehn Unternehmen nannten.

Abschließend wollten die Volksbanken von den Mittelständlern wissen, wie sie die internationalen Wirtschaftsbeziehungen bewerten und wie sie über das Thema „Computer- und Internetkriminalität“ denken. Ergebnis: Brexit, US-Wirtschaftspolitik oder Russland-Sanktionen spielen (noch) keine große Rolle bei der Geschäftsentwicklung. Stichwort „Computerkriminalität“: Dazu haben sich bereits mehr als sechs von zehn Firmen (63 Prozent) Gedanken gemacht. Für beinahe jedes zehnte Unternehmen war der Anlass dazu unerfreulicher Natur: Diese Betriebe sind selbst Opfer von Attacken gewesen.

 

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