Unfallhäufungsstellen im Kreis Olpe

Unfallkommission zog Bilanz

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Die Unfallkommission unter der Leitung von Heinz Kirchhoff (2.v.r.), Leiter Fachdienst Straßenverkehr des Kreises Olpe, stellte sich nach der Sitzung dem Fotografen
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Im März tagte die Unfallkommission des Kreises Olpe zur jährlichen Vorher-Nachher-Untersuchung der Unfallhäufungsstellen im Kreisgebiet.

Bei der Konferenz im Olper Polizeigebäude unter der Leitung von Heinz Kirchhoff, Leiter Fachdienst Straßenverkehr des Kreises Olpe, analysierte die Expertenrunde die umgesetzten Maßnahmen an den Unfallhäufungsstellen des Jahres 2015 und stellte eine Nachbetrachtung der Maßnahmen im Jahr 2014 an. Vertreten sind in dem Gremium unter der Federführung der Kreisverwaltung die Verkehrsexperten der Städte und Gemeinden im Kreis Olpe, der Bezirksregierung Arnsberg sowie der Straßenbaulastträger und der Polizei. Die Kommission untersucht Unfallursachen, wenn die Polizei bei der Auswertung feststellt, dass an ein und derselben Stelle immer wieder gleichgelagerte Unfälle passieren. Die Unfallkommission arbeitet Maßnahmen aus, um weitere Verkehrsunfälle an den Häufungsstellen zu verhindern.

„Die Unfallentwicklung an den bearbeiteten Unfallhäufungsstellen hat sich in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt. Gab es im Jahr 2007 noch 9 Unfallhäufungsstellen, so haben wir derzeit nur noch eine Unfallhäufungsstelle im Kreis Olpe zu verzeichnen. Das zeigt, dass die Arbeit der Unfallkommission Früchte trägt, und die Verkehrssicherheit im Kreis Olpe durch die ausgearbeiteten Maßnahmen wesentlich verbessert werden konnte, “ stellte Heinz Kirchhoff in der diesjährigen Sitzung fest.

Im Jahr 2015 gab es sechs Unfallhäufungsstellen im Kreisgebiet, mit denen sich die Unfallkommission intensiv beschäftigte. Davon waren bei vier Örtlichkeiten besonders häufig Motorradfahrer an den Verkehrsunfällen beteiligt. Die Experten arbeiteten gemeinsam Lösungen aus, um die Unfallsituation an den Örtlichkeiten bzw. Streckenabschnitten durch verschiedene Maßnahmen zu entschärfen.

Durch die Aufstellung eines neuen Verkehrsspiegels an der Einmündung der K 13 zur L 512 am „Bigge-Grill“ bei Attendorn-Hohen Hagen konnten die Unfallzahlen an diesem Knotenpunkt erheblich verringert werden. Gab es im Jahr 2015 noch fünf Verkehrsunfälle, teilweise sogar mit Verletzten, so gab es nach Aufstellen des Verkehrsspiegels nur noch einen Verkehrsunfall mit Sachschaden.

Nach Auskunft von Herrn Zimmerschied von Straßen NRW wird die Uni Siegen in den nächsten Monaten ein Gutachten zum dreispurigen Ausbau der L 512 zwischen Attendorn und Olpe vorstellen. In diesem Gutachten werden auch Ausführungen dazu gemacht, ob ein Kreisel an dieser Einmündung realisiert werden kann.

Probleme bereiteten auch zwei kurvige Streckenbereiche auf der K 29 bei Finnentrop-Weuspert und der L 687 zwischen Rönkhausen und Wildewiese sowie zwei Kurven auf der L 553 zwischen Kirchhundem-Rüspe und dem Rhein-Weser-Turm. An diesen Örtlichkeiten ereigneten sich 2015 vor allem mehrere schwere Motorradunfälle, bei denen ein Motorradfahrer auf der L 687 sogar tödlich verunglückte.

Die Erkennbarkeit der Kurven wurde durch die Aufstellung von Verkehrszeichen deutlich erhöht. Die Leitplanken erhielten einen sogenannten Unterfahrschutz, der die Unfallfolgen für Motorradfahrer beim Abkommen von der Fahrbahn deutlich mindern soll. Auf der L 687 wurden zudem die Fahrbahndecke erneuert und an mehreren gefährlichen Abschnitten sogenannte Rüttelstreifen aufgebracht.

Nach Fertigstellung der Maßnahmen gingen die Unfallzahlen deutlich zurück.

Im Jahr 2016 ereignete sich sowohl auf der K 29 bei Weuspert als auch auf der L 553 bei Rüspe nur noch jeweils ein Unfall mit einem leicht verletzten Motorradfahrer.

Überwiegend optimistisch zeigten sich die Mitglieder der Unfallkommission über die Entwicklung auf der L 687 zwischen Rönkhausen und Wildewiese. Die Gesamtstrecke war im Jahr 2016 nicht mehr so stark unfallbelastet wie in den Vorjahren. Insgesamt ereigneten sich im vergangenen Jahr nur noch 8 Unfälle, davon 7 mit Beteiligung von Kradfahrern.

Die Anzahl der im August 2014 aufgebrachten Rüttelstreifen wurde 2015 noch erweitert. Die Unfallkommission hofft nun, dass die Unfallstrecke durch die Beschilderung mit Warntafeln, Überholverbotszeichen, Geschwindigkeitsbeschränkungen und nicht zuletzt durch regelmäßige Überwachung der Polizei für Raser unattraktiv wird und sich die Unfallzahlen weiter verringern. Die Verkehrsexperten behalten die Unfallsituation auf der L 687 in den nächsten Jahren weiter ständig im Fokus.

Eine weitere Unfallhäufungsstelle erkannte die Unfallkommission im Jahr 2015 an der Einmündung der L 539 zur L 512 bei Attendorn – Neu-Listernohl. Hier kam es zu zahlreichen Auffahrunfällen, bei denen zwei Verkehrsteilnehmer leicht und drei weitere schwer verletzt wurden. Als Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit wurde hier unter anderem eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 50 km/h angeordnet. Da an der Einmündung auf Grund der Sanierung der Ihnetalbrücke eine Baustelle eingerichtet wurde, gingen die Unfallzahlen seitdem deutlich zurück und es besteht dort seit diesem Zeitpunkt keine Unfallhäufungsstelle mehr.

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