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Winterberg/Medebach/Hallenberg. Medelon war der erste Ort im Hochsauerland, der die Notfalldose Mitte Februar eingeführt hat. Jetzt zieht diese ebenso einfache wie geniale Idee große Kreise: Die drei Städte Hallenberg, Medebach und Winterberg haben nun gemeinsam ein großes Kontingent dieses potentiellen kleinen Lebensretters bestellt und bieten sie ab sofort in ihren Rathäusern für zwei Euro an. Auch die hessische Gemeinde Lichtenfels will diese Idee für ihre Bürger umsetzen.

Martin Schmidt vom Ortsbeirat in Medebach-Medelon hörte vor einigen Wochen im Siegerland von dieser Notfalldose. Ihm war sofort klar: „Das brauchen wir auch. Nicht nur in Medelon, am besten überall.“ Denn das Prinzip der Notfalldose ist absolut simpel: In der Dose liegt ein vorgedrucktes Formular, das handschriftlich ausgefüllt wird. Die Informationen dort sind kurz und kompakt und gerade deshalb eine wertvolle Hilfe für den Rettungsdienst: Neben persönlichen Daten, Krankenkasse, Hausarzt und Blutgruppe werden dort Unverträglichkeiten, Vorerkrankungen, erforderliche Medikamente und eventuelle Einschränkungen stichpunktartig angegeben. Auch eine Patientenverfügung oder ein Organspenderausweis, bzw. ein Hinweis, wo diese zu finden ist, passen in die Dose hinein. Weiter können Angaben gemacht werden, ob ggf. Kinder, pflegebedürftige Personen oder Haustiere versorgt oder auch abgeholt werden müssen oder ob jemand benachrichtigt werden soll. Wenn mehrere Personen im Haushalt leben, sollte jeder eine eigene Dose bekommen und das Infoblatt mit einem Passbild versehen werden.

Der Dose liegen außerdem zwei kleine Aufkleber bei, von denen einer innen an der Wohnungstür und einer am Kühlschrank angebracht wird. Dies ist das offensichtliche Zeichen für den Rettungsdienst, dass eine Notfalldose in der Kühlschranktür steht. Warum ausgerechnet im Kühlschrank? Martin Schmidt hat die einleuchtende Erklärung: „Der Kühlschrank ist auch in einer fremden Wohnung auf den ersten Blick zu erkennen. Das spart wertvolle Zeit.“

Bei Christof Dürwald, dem Fachdienstleiter des HSK-Rettungsdienstes, lief er mit diesem Vorschlag offene Türen ein. Die Rettungskräfte im HSK sind nun entsprechend geschult und für die Notfalldose sensibilisiert. Sie bestätigen, dass internistische Notfälle in Wohnungen einen Großteil ihrer Einsätze ausmachen. Oftmals seien die Patienten dabei nicht mehr ansprechbar oder die Angehörigen zu aufgeregt für umfassende Informationen. Die Notfalldose ist daher eine wertvolle Unterstützung, wenn es im Ernstfall um Sekunden geht.

Faktenbox:  

  • Die Idee der Notfalldose kommt ursprünglich aus Irland. Eine Firma aus Bremen hat sich die deutsche Version schützen lassen. Nähere Infos unter www.notfalldose.de .
  • In den Rathäusern von Winterberg, Medebach und Hallenberg sowie der Bäckerei Frankenstein in Medelon gibt es die Notfalldose für zwei Euro.
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