200 JAHRE SCHÜTZENGESELLSCHAFT WINTERBERG 1825 E.V.
GROßES JUBILÄUMSSCHÜTZENFEST VOM 12.-15. JUNI 2025.
1822 – die Regierung in Arnsberg fordert von ihren Landräten eine Übersicht über alle Volksfeste. Das Königreich Preußen, dem damals das Herzogtum Westfalen und damit auch Winterberg angehörte, stand bürgerlichen Festen zwar wohlwollend gegenüber, war jedoch auch streng darauf bedacht, dass seine Untergebenen nicht mehr als zwei Tage feierten und dabei womöglich ihre Arbeit versäumten und Geld verprassten. Auf die behördliche Frage nach „dem Schießen auf den Vogel“ antwortete der Schultheiß von Winterberg, „dass von einem dergleichen Missbrauche man dort nichts wisse“.
1825 – die Aussage des Schultheiß ist überholt: Einige Winterberger Männer fanden sich zusammen, um einen Schützenverein zu gründen. Damit ist die Schützengesellschaft Winterberg 1825 e.V., wie sie heute heißt, nach Medebach der zweitälteste Schützenverein der Region.
Sehr wahrscheinlich ist die Schützentradition in Winterberg noch älter. Zeichen dafür ist der legendäre „Königspfeil“, der dem Schützenkönig feierlich angesteckt wird. Dieser Königspfeil stammt vermutlich aus dem 14. bis 15. Jahrhundert und wurde noch vor Gründung des Vereins auf dem damaligen Friedhof an der Kirche gefunden.
Den Schützenkönigen in Winterberg wird eine weitere besondere Ehre zuteil: Sie dürfen eine Kette tragen, die genau 200 Jahre alt ist und aus dem Gründungsjahr stammt. Der älteste noch vorhandene Orden daran ist aus dem Jahr 1832, die noch älteren wurden in Notzeiten verkauft. Diese Kette ist nur im Sonntagsfestzug zu sehen und lagert ansonsten im Tresor.


An diesen wenigen Beispielen sieht man schon, dass es aus der Geschichte der Schützengesellschaft Winterberg eine Menge zu erzählen gibt. Die Schützen machen es jedoch spannend und wollten uns für die HEIMATLIEBE nichts davon verraten. Stattdessen verweisen sie auf ihre alte und ihre neue erweiterte Chronik, die es zu kaufen gibt.
Zur Feier des 200. Geburtstages gönnen die Schützen sich einen zusätzlichen Schützenfesttag und feiern damit vom 12.-15. Juni 2025. Als Besonderheit wird das Festzelt im Jubiläumsjahr wie in alten Zeiten auf dem Kirmesplatz aufgebaut.



Am Donnerstag, 12. Juni 2025, ermitteln die ehemaligen Schützenkönige ab 17 Uhr unter der Vogelstange am Postteich die Nachfolger für das noch amtierende Kaiserpaar Michael und Angelika Häger. Um 22 Uhr treten der Musikverein Düdinghausen und das Tambourkorps St. Jakobi an, um auf dem Marktplatz den Großen Zapfenstreich zu spielen.
Nach dem Freitag mit seiner Ständchenparade, die um 18 Uhr am Winterberger Krankenhaus beginnt, sowie dem Tanzabend im Schützenzelt heißt es am Samstag ab 15 Uhr an der Vogelstange Abschiednehmen für das amtierende Schützenkönigspaar Matthias und Anna Rappel sowie das Jungschützenkönigspaar Jona Bröker und Sophia Klauke. Gegen 18.30 Uhr ist im Festzelt die Proklamation der neuen Majestäten geplant, anschließend folgt der Schützenball mit dem Musikverein Düdinghausen und der Party-Band „Timeless“ aus Niedersfeld.
Der Sonntag als vierter Schützenfesttag beginnt um 9 Uhr mit einem Hochamt in der Pfarrkirche und einem Frühschoppenkonzert. Wie es sich für einen runden Geburtstag gehört, sind zum Feiern viele Gäste sowie befreundete Schützen- und Musikvereine eingeladen. Zunächst treten die Winterberger Schützen um 12.15 Uhr auf dem Kirmesplatz an, um das Kaiser-, Schützen- und Jungschützenkönigspaar am Restaurant „Heimatliebe“ abzuholen. Um 13 Uhr werden die Gastvereine auf dem Kirmesplatz empfangen, um dann gegen 14 Uhr zum großen Festzug durch die Innenstadt zu starten. An der oberen Pforte ist ein Vorbeimarsch an den Winterberger Majestäten und ihrem Hofstaat geplant. Nach dem Festzug darf im Festzelt bis tief in die Nacht gefeiert werden.
Text: Rita Maurer Fotos: Rita Maurer